Unnötige Anstrengung vermeiden
In Oberösterreich ist diese Woche eine kleine Pause bei den Rekordtemperaturen in Sicht. Doch sie wird wieder kommen – die Hitze. Für einige Menschen ist die Hitzesie sehr belastend, und der Gedanke, dass unsere heimischen Wildtiere ebenso empfinden, ist naheliegend. „Der Mensch kann sich durch das Schwitzen abkühlen, Wildtiere besitzen diese Fähigkeit allerdings nicht. Sie finden aber immer Möglichkeiten, um sich entsprechend zu erfrischen und kommen auch mit hohen Temperaturen gut klar“, weiß Christopher Böck, Wildbiologe des oberösterreichischen Landesjagdverbandes, über die Abkühlungsmethoden der Tierwelt Bescheid.
Wild vermeidet unnötige Anstrengung
Grundsätzlich suchen Wildtiere genauso wie Menschen bei großer Hitze kühle Orte auf. Dazu zählen beispielsweise Baue, Tümpel, Bäche oder den relativ frischen Wald. „An Tagen, wo die Temperatur die 30 Grad Marke übersteigt, sieht man Säugetiere somit tagsüber kaum. Die Hauptaktivität des Wildes, nämlich das Fressen, wird auf die kühlen Morgen- und späten Abend- oder Nachtstunden verschoben,“ so Böck. Sie bewegen sich dabei so wenig wie möglich, um unnötige Anstrengungen zu vermeiden.
„Wichtig ist, die Wildtiere während ihrer „Siesta“ nicht zu stören. Wir bitten alle Naturliebhaber und Waldnutzer darum, die Wege nicht zu verlassen und ihre sportlichen Aktivitäten, wenn möglich nicht in den frühen Morgen- und späten Abendstunden abzuhalten, auch wenn das für den Menschen ebenfalls angenehmer ist“, appelliert Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner an die oberösterreichische Bevölkerung, die Wildtiere jetzt zu unterstützen.
Vermehrte Flüssigkeitszufuhr wichtig
Viel Wasser zu sich zu nehmen ist in den Sommermonaten auch für unsere tierischen Wald- und Feldbewohner überlebenswichtig. Rehe nutzen zum Beispiel zusätzlich zur Wasseraufnahme den Morgentau und ernähren sich von wasserhaltigen Blättern und Knospen. Feldhasen ebenso, wobei die Tiere ihr Blut zusätzlich über die langen Ohren, die Löffel, abkühlen. Lediglich der Gämse, die ja für kühlere Temperaturen in den Bergen geschaffen ist, bekommt die generelle Erwärmung nicht so. Doch auch sie hat Strategien, der Wärme zu entkommen.
Grundsätzlich kommen Oberösterreichs Wildtiere also sehr gut mit der Hitze zurecht. Dennoch stellen die heimischen Jägerinnen und Jäger in ihren Jagdgebieten bei Bedarf Wasserstellen auf und füllen diese regelmäßig nach. So unterstützt die Jägerschaft die Wildtiere auch in diesem heißen Sommer. Die Natur sagt Weidmannsdank!
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